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Werkschau
1981 gründete Manfred Hammes und Karin Meiner mit Wolfgang Schamm (bis 1984) und Helmut Weggen das Staatl. Breitengrad Ensemble alias Gruppe Schneblind alias Künstlergruppe Breitengrad
DaDa-Revuen/ Kabarett
1983 - 1989 Staatl. Breitengrad Ensemble Jährlich bis zu 70 Auftritte in Kulturzentren, Theatercafés, Kabarettbühnen und Kunstvereinen mit den DaDaRevuen"Letzte Reserve" und "Echt geil",bei denen die Gruppe verschiedene Ausdrucksformen, wie z.B. Performance-Elemente mit Slapstick, Kabarett mit Werbung, Dada-Rezitationen mit Volksliedern in Theater-Collagen verknüpfte.
UltraMediaShow
1986 zeigte die Gruppe Schneblind in der Libro Galleria "Al Ferro di Cavallo" in Rom Gemeinschaftsbilder, Objekte und die Installation "Una Forza": einen transparenten Folienkörper mit verschiedenen Lichtsituationen (Weißlicht, farbigen Glühbirnen, UV-Licht und phosphoriszierenden Pigmenten). Daraus entwickelte sich 1987 die Ultra Media Show "EINE KRAFT - Bauhaus goes Pop". Zentrum des Formen- und Figurentheaters war ein Bühnenbild aus transparenten Folien, fluoreszierenden und phosphoreszierenden Farben, Symbolen, Ornamenten, Worten und Zeichen, Glühbirnen, Neonröhren und Schwarzlichtern, aus Musik- und Geräuschcollagen. Vor und zwischen den licht-, farb- und klangerfüllten Folien begegneten sich drei Figuren: ein Spitzkegel, zwei Zylinderformen, die durch Bewegung und Lichtwechsel ihre Erscheinung veränderten. Mit tänzerischen Mitteln wurde ein Spiel verschiedenster Begegnungsrituale inszeniert. In einer Art rauschhaften Flug entstanden so durch die Lichtregie, Dia- und Filmprojektionen und die eigens für die Show komponierte Musik* in sekundenschnelle Bilder, Räume, Situationen. Formen und Figuren tanzten schwerelos ein Spiel zwischen Liebe und Kampf, Neugier und Angst bis zu einem feurigen Finale. *Soundtrack arrangiert von Walter Schmitz Musik: Dieter Breiing (b, perc.), Peter Pfleging (g), Margarethe Herrig (voc), Walter Schmitz (k), Jason König (dr), Jürgen Schuld (perc) und Schneblind.
Kunst-und Psychiatrieprojekt
Gefördert durch das Institut für Bildung und Kultur e.V. Remscheid baute die Künstlergruppe Breitengrad 1987 in der Landesnervenklinik Andernach (LNK) eine OFFENE KUNSTWERKSTATT auf. In einem mehrgleisig angelegten Projekt wurden sowohl Patienten als auch Bewohner und Schulklassen der Stadt angesprochen. Die daraus resultierenden Arbeiten wurden an verschiedenen Orten ausgestellt und in dem Katalog "Die LNK Andernach - Stadt in der Stadt? 1987" dokumentiert. Die OFFENE KUNSTWERKSTATT stieß auch bei den Medien auf große Resonanz: regionale und überregionale Zeitungen, SWF-Fernsehen und Radio, ZDF/ 3SAT "Aspekte" berichteten ausführlich über das Projekt. Aus den Erfahrungen in Andernach entwickelte sich die Idee, eine große inter- nationale Ausstellung mit Patientenarbeiten zu organisieren. 1990 wurde in der DuMont-Kunsthalle Köln die von P.Stähli und R. Buxbaum kuratierte Ausstellung mit Katalogbuch "Von einer Wellt zu`r Andern - Kunst von Außenseitern im Dialog" realisiert. Das Kunst-und Psychiatrieprojekt "Stadt in der Stadt" hatte seinen Höhepunkt in einer symbolischen Maueraktion mit "Maueranschlägen", wobei die Umgestaltung der begrenzenden Klinikmauer thematisiert wurde. Das von Karin Meiner und Manfred Hammes konzeptionell ausgearbeitete interdisziplinäre Projekt "Mauer-rest-skulptur" wurde 1990 vom Kunstfonds e.V. Bonn gefördert. Nach langjährigen Umstrukturierungsmaßnahmen der Landeskrankenhäuser wird nun von der Geschäftsführung die künstlerische Neugestaltung für das Jahr 2001 anvisiert.
Offene Künstlergruppenarbeit
Seit 1983 wurden - teils unter neuen Gruppennamen - spezielle anlaß- und ortsbe- zogene Projekte und Interventionen im öffentlichen Raum mit Künstlerkollegen aus verschiedenen Sparten realisiert. Mit Studenten der Filmhochschule Dortmund und Helmut Pattock drehte die Gruppe Schneblind 1985 in Eigenregie, nach dem Prinzip des prozeßhaften Gestaltens, die beiden experimentellen 16 mm Spielfilme "Strange connection" und "Easy Coming - easy going". 1985 wurde gemeinsam mit Stefan Römer die Hausruinenbelebung "Hotel Seeblick" initiiert. Im Laufe der Aktion nahmen immer mehr Freunde und Künstlerkollegen daran teil. Aus einer Oppositionshaltung zur damals vorherrschenden Kunstvermarktung der "Neuen Wilden Malerei" in weißen sterilen Galerieräumen (white cube), starteten Manfred Hammes und Karin Meiner zwischen 1986 und 1988 Bilderauslegungen und Performances auf öffentlichen Plätzen in verschiedenen Großstädten Europas, so z.B. 1986 in Palma de Mallorca (gemeinsam mit Kollegen) und 1987 anläßlich der Eröffnung des Museums Ludwig in Köln auf dem Heinrich Böll Platz (dokumentiert in einem WDR-Fernsehbeitrag). Zwischen 1988 und 1989 brachte die Gruppe Schneblind Bühnenfragmente aus "EINE KRAFT" mit dem Intermission-Orchester (Dirigent Frank Köllges) im Stadtgarten in Köln und im Werkstatt -Theater in Düsseldorf zur Aufführung. Den "längsten Comiczaun der Welt" (dpa-Nachricht) malten Manfred Hammes, Karin Meiner zusammen mit Peter Engl und weiteren Kollegen 1988 und 1989 anläßlich der Internationalen Comicmesse in Erlangen. Kurz nach dem Fall der Mauer wurde das Team Engl, Hammes und Meiner zu Comic-Malaktionen nach Grenoble eingeladen, wo sich Hammes und Meiner als Ehepaar Moritz aus Ostberlin ausgaben und aufgrund dieser "exotisch-politischen Ost-Besonderheit" von den Medien 'hofiert' wurden (von MTV bis Le Figaro). 1992 organisierte das Künstlerpaar das internationale Ausstellungsprojekt "Der Flirt mit dem Comic - Herz, TV und Ufo's" (mit Katalog) in der Kölner Galerie 68elf, die eine Auswahl verschiedener Ansätze von Comic Art zeigte.
ART-Performances und Netzwerke
Seit 1985 erfolgen Einladungen zur Erstellung von Beiträgen in CopyArt Magazinen, in Stadtmagazinen, zu Mail-Art und Fax-Art Projekten im Rahmen internationaler alternativer Netzwerke. Seit Anfang der 90er Jahren zeigen Manfred Hammes und Karin Meiner sowohl solo, als auch gemeinsam als Künstlerpaar Art-Performances in der 68elf Galerie, der Ultimate Akademie (beide in Köln), bei Gerd Harry Lybke in Leipzig, der Galerie Diagonale-espace critique in Paris, der Kunstburg Hans Jörg Tauchert`s in Berlin und ASA European in Bangkok. Im Gegensatz zu choreografierten multimedialen Inszenierungen arbeiten Manfred Hammes und Karin Meiner in ihren Art-Performances mit minimalistischen Strukturen, die sie im Stil von "Performance sketches" aufführen. Im Kontext von Veranstaltungen der Kölner Performance-Szene oder internationalen Performance-Festivals präsentiert das Künstlerpaar meist skurrile oder unterhaltsame "short pieces" oder "samples" mit ironischem Unterton. Seit 1991 führen die beiden die weltweite Befragungsaktion "Kunst ist.../ Art is..." durch, bei der zu verschiedenen Anlässen - sowohl im kunstbezogenen als auch im öffentlichen Raum - Gäste bzw. Passanten gebeten werden, ein Statement über ihr Verständnis von Kunst abzugeben. Auf Polaroid werden Menschen mit ihrer schriftlich fixierten Definition von Kunst abgelichtet und an Ort und Stelle auf einer Wand/Stellwand präsentiert. So entsteht ein sichtbar vielfältiges "Meinungsbild".
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